ADAC Procar Serie 2007

Doppelsieg für ETH Tuning auf der Nordschleife

- Troisdorfer Rennsportteam dominierte die Procar-Meisterschaft auf dem Nürburgring -

Nürburg - Mit einem überlegenen Doppelsieg krönte das Team ETH Tuning am ver­gangenen Wochenende den zweiten Lauf des Top 10 Racing Weekends im Rahmen des Int. 24 Stunden Rennens auf dem Nürburgring. In der ADAC Procar Meisterschaft dominierte die Mannschaft aus Troisdorf-Oberlar in der Division zwei bis 1600 ccm sowohl das Training als auch das 4-Runden-Rennen auf der ca. 25 km langen Kombination aus Grand Prix-Kurs und Nordschleife. Dabei ließen die beiden Piloten keinen Zweifel daran, dass sie in der "grünen Hölle" der Nürburgring-Nordschleife zu den routiniertesten und besten Piloten der Tourenwagenszene gehören. Der Lohmarer Marco Wolf überquerte mit seinem HOMA-Saxo VTS als Erster die Ziellinie, dicht gefolgt von seinem Teamkollegen Guido Thierfelder aus Troisdorf im silber­nen BOSS-Peugeot 207 Sport.

Trotz eines gewaltigen Handicaps - der von ETH Tuning-Teamchef Ernst Thierfelder ganz neu aufgebaute Peugeot 207 ist konstruktionsbedingt ca. 100 kg schwerer als das vom Reglement geforderte Mindest­gewicht - konnte dessen Sohn Guido bereits im Qualifying mit großem Einsatz das Tempo seiner Konkur­renten mitgehen. In der schnellsten Runde des gebürtigen Siegburgers blieb die Stoppuhr bei 10:36,850 Minuten stehen, was einen Durchschnitt von immerhin 143,457 km/h für die anspruchsvolle Berg-und-Tal-Bahn in der Eifel bedeutete. Marco Wolf, der an diesem Wochenende das letztjährige Meisterauto Thier­felders pilotierte, war sogar noch etwas schneller und sicherte sich mit einer Zeit von 10:24,331 Minuten die Pole Position.

Am Start konnte sich Wolf gleich an der Spitze absetzen, während sich Thierfelder der Angriffe von Thomas Mühlenz (Recklinghausen) im Citroën C2 erwehren musste. Mehrfach tauschten die beiden Rennfahrer die Plätze, bis Mühlenz im Streckenabschnitt Klostertal einen Fehler machte und dadurch den Anschluss an den 27-jährigen Troisdorfer verlor. Ohne den auf den langen Geraden so wichtigen Windschatten hatte Mühlenz dann keine Chance mehr, noch einmal an den BOSS-Peugeot des ETH-Teams heranzukommen. "Ich muss­te in den Bergab-Passagen immer voll am Limit fahren, um mir einen kleinen Vorsprung zu verschaffen, denn bergauf und auf den Geraden war Mühlenz mit dem leichteren Auto schneller. Hier auf der Nord­schleife bei meinem Heimspiel half mir sicher auch meine große Erfahrung, aber die weiteren Saisonrennen werden noch sehr hart werden. Zu allem Überfluss bekomme ich jetzt wegen meiner guten Platzierungen für das nächste Rennen in vier Wochen auch noch einmal 30 Kilo Zusatzgewicht ins Auto."

Der Sieg von Marco Wolf geriet kurz vor Rennende noch einmal in Gefahr, als die Kupplung am ca. 185 PS starken HOMA-Saxo des Kfz-Meisters zu rutschen begann. Doch der Lohmarer konnte seine Führung knapp behaupten und nach ca. 42 Minuten Renndauer mit 6,019 Sekunden Vorsprung vor Thierfelder die Ziellinie überqueren. "Nach dem Einbiegen auf die Nordschleife konnte ich mich Stück für Stück absetzen und trotz der Kupplungsprobleme einen sicheren Sieg einfahren. Es lief noch besser, als ich erwartet hatte. Vielen Dank ans Team ETH Tuning, die mir ein perfekt vorbereitetes Auto hingestellt haben!" In der Meisterschafts­tabelle konnte sich Guido Thierfelder mit jetzt 18 Punkten an die dritte Position nach vorne schieben. Marco Wolf, der beim Saisonauftakt nicht am Start war, liegt mit 10 Zählern auf Platz sechs.

Einen hervorragenden zweiten Platz gleich in seinem ersten Procar-Rennen konnte Sebastian Stahl nach Hause fahren. Der Neunkirchener hatte zuletzt für das Team Airnergy Motorsport aus Hennef zahlreiche Rennen in der Langstreckenmeisterschaft absolviert, am Nürburgring feierte der ehemalige SEAT Supercopa-Champion seine Rückkehr zu den Sprintrennen. Der Umstieg vom BMW M3 GT-Air auf den Toyota Corolla T-Sport gelang bestens, und in der stark besetzten Division eins bis 2 Liter Hubraum musste sich Stahl am Ende nur dem Dauersieger aus dem Allgäu, Franz Engstler im BMW 320i, geschlagen geben.

Großes Pech hatte in der Eifel dagegen der bekannte Renn-Routinier Uwe Reich in der Division drei. Der Alfa 147 JTD von "Deutschlands schnellstem Steuerberater", wie der 66-jährige Lohmarer oft von den Medien genannt wird, litt bereits im Training an einem Elektronikproblem, welches erst so kurz vor Rennbeginn behoben werden konnte, dass dem Mitglied im MSC Wahlscheid ein Start nicht mehr möglich war. "Ich bin unglaublich enttäuscht, denn bereits beim Saisonauftakt kam ich wegen eines Turboladerschadens nicht ins Ziel. Hier auf meiner Lieblingsstrecke hätte ich sicher ganz weit nach vorne fahren können, doch es klappte wieder nicht. Jetzt werden wir das komplette Auto zu einer Überprüfung nach Italien schicken, damit ich beim nächsten Rennen endlich einmal angreifen kann!"

Die nächsten beiden Läufe der ADAC Procar -Serie finden am ersten Juni-Wochenende zusammen mit der FIA GT Weltmeisterschaft in der Motorsportarena Oschersleben statt.

© 2007 Pitwall Media Office